Beitragserhöhungen und Schadenrückstellungen der Kfz-Versicherer

Die stark steigenden Schadenkosten zwingen Kfz-Versicherer zu Beitragserhöhungen, wie eine Untersuchung von Assekurata zeigt. Diese Kostensteigerungen belasten einige Unternehmen so sehr, dass sie die Beiträge kräftig erhöhen oder sich von defizitären Beständen trennen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 lagen die durchschnittlichen Schadenrückstellungen pro Vertrag bei 549,24 Euro. Allerdings variiert dieser Betrag stark zwischen den Anbietern: Die Barmenia Allgemeine verzeichnet 214,02 Euro, während die Kravag-Logistic bei 1.302,26 Euro liegt.

Einfluss von Unternehmensgröße und Bestandsstruktur auf die Schadenrückstellungen

Die Höhe der Schadenrückstellungen hängt von der Größe des Versicherers und der Zusammensetzung seines Bestandes ab. Die Schadenreservequote, die die Rückstellungen in Prozent der verdienten Bruttobeiträge angibt, lag im Marktdurchschnitt bei 221,48 Prozent. Diese Quote variiert jedoch stark zwischen den Versicherern, von 77,6 Prozent bei Rhion bis zu 483,75 Prozent bei Ergo Direkt. Laut Adrian Hamm von Assekurata resultieren viele Schadenreserven in der Kraftfahrt-Haftpflicht-Versicherung aus früheren Geschäftsjahren, da insbesondere Personenschäden langfristig abgewickelt werden. Auch spezifische Bestandsstrukturen, wie die Spezialisierung auf Logistik bei KRAVAG-Logistic, beeinflussen die Höhe der Rückstellungen.

Unklare Prognosen und mögliche zukünftige Entwicklungen

Ob die aktuellen Beitragserhöhungen zu einer Reduktion der Schadenreservequoten führen, bleibt mangels aktueller Zahlen für 2023 unklar. Assekurata-Analyst Adrian Hamm deutet jedoch an, dass die Versicherer die Rückstellungen in der Kraftfahrt-Haftpflicht-Versicherung weiter verstärkt haben. Daher könnten die Schadenreserven pro Vertrag leicht steigen. Die zukünftige Entwicklung hängt stark von weiteren Marktveränderungen und den finanziellen Strategien der einzelnen Versicherer ab.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe