Versicherungsmakler entdecken vermehrt die privaten Schaden- und Unfallversicherungen als Wachstumsmotor, um im Wettbewerb mit Onlineportalen zu bestehen. Laut einer Umfrage der Zeitschrift Asscompact unter 308 Maklerinnen und Maklern sowie Mehrfachvertreterinnen und -vertretern generieren diese durchschnittlich 203.000 Euro jährlich an Courtagen, wobei über die Hälfte ihres Geschäfts mit Hausrat-, Wohngebäude-, Privathaftpflicht- und Unfallversicherungen über Pools und Verbünde abgewickelt wird. Die Bedeutung dieser Versicherungen nimmt zu, da die Bestandssicherung und -ausbau im Vordergrund stehen, während die Unzufriedenheit von Kunden mit Direktvertrieben eine geringere Rolle spielt.
Umsatztreiber und Wettbewerb
Die Wohngebäudeversicherung erweist sich als bedeutender Umsatztreiber, angetrieben durch zunehmende Naturkatastrophen und inflationsbedingte Baukostensteigerungen. Auch Rechtsschutz-, Tierhalterhaftpflicht- und Hausratversicherungen werden als wachstumsstark eingeschätzt. Der Wettbewerb durch Direktanbieter, Vergleichsportale und Insurtechs nimmt jedoch zu und stellt die Makler vor Herausforderungen. Hinzu kommen die Digitalisierung und die Komplexität der Tarife, die den Arbeitsalltag der Makler erschweren. Verlängerte Bearbeitungszeiten und Fachkräftemangel bei den Versicherern verschärfen die Situation zusätzlich.
Nachhaltigkeit als zukünftiger Trend
Nachhaltigkeit wird als Innovationstreiber in der privaten Sachversicherung immer wichtiger. Etwa ein Drittel der Makler hat sich bereits mit nachhaltigen Versicherungsprodukten beschäftigt, insbesondere mit Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen. Dennoch bleibt die Vermittlungserfahrung verhalten, und viele Angebote werden nur als „befriedigend“ bewertet. Dies deutet darauf hin, dass es noch erheblichen Informations- und Entwicklungsbedarf in diesem Bereich gibt. Insgesamt zeigt sich, dass Versicherungsmakler die Chancen der Nachhaltigkeit erkennen, aber noch Wege finden müssen, um diese effektiv in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren.
