Einstweilige Verfügung gegen Kompass Group Deutschland

Das Landgericht Mannheim hat kürzlich eine einstweilige Verfügung gegen die neu gegründete Kompass Group Deutschland AG erlassen. Damit darf das Unternehmen diese Bezeichnung in der Finanz- und Versicherungsbranche ab sofort nicht mehr verwenden. Rechtsmittel gegen das Urteil sind jedoch noch möglich.

Hintergrund des Rechtsstreits

Die (alte) Kompass Group AG hatte den Antrag gestellt und wurde vom Landgericht Mannheim unterstützt, wie dieses auf Nachfrage von procontra bestätigte. „Jetzt haben wir endlich die gerichtliche Bestätigung, dass es sich um einen Identitätsdiebstahl handelt. Es gibt nur eine Kompass Group AG und das sind wir“, äußerte sich Hans-Gerd Coenen, der Aufsichtsratsvorsitzende der Kompass Group AG, zufrieden. Dieses Urteil sei eine wichtige Wegweisung, um die Täuschung von Geschäftspartnern und Investoren zu beenden. Die Kompass Group Deutschland AG, gegründet von den ehemaligen Vorständen Matthias Schmidt und Marcus Renziehausen, hat bisher keine Stellungnahme abgegeben.

Weitere Entwicklungen und Reaktionen

Der Streit zwischen dem Aufsichtsrat der Kompass Group AG und den ehemaligen Vorständen Schmidt und Renziehausen begann, als diesen Mitte April das Vertrauen entzogen wurde. Kurz danach gründeten sie die Kompass Group Deutschland AG. Schmidt bezeichnete den Konflikt als „einseitig initiierte Kampagne“ und betonte die Handlungsfähigkeit ihres neuen Unternehmens. Allerdings steht nun ein empfindliches Ordnungsgeld in Höhe von bis zu 250.000 Euro im Raum, da die Kompass Group Deutschland AG bisher nicht auf das Urteil reagiert hat. Nicos Pohland, neuer Vorstand der Kompass Group AG, kündigte diesen Schritt an, da die Aufforderung zur Namensänderung und Bereinigung falscher Pressemeldungen ignoriert wurde. Ein weiterer Antrag der Kompass Group AG wegen unlauteren Wettbewerbs wird aktuell vor dem Landgericht Karlsruhe verhandelt. Eine Entscheidung steht noch aus.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe