Signifikanter Anstieg der Beschwerden im Bereich Kfz-Versicherungen

Der Jahresbericht des Versicherungsombudsmanns offenbart eine bemerkenswerte Zunahme an Beschwerden in der Kfz-Versicherung für das Jahr 2023. Im Fokus stehen die Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen, wo die Beschwerden um 27 bzw. 30 Prozent gestiegen sind. Insgesamt wurden 2.407 zulässige Beschwerden registriert, was einen erheblichen Anstieg gegenüber den 1.869 des Vorjahres darstellt.

Konfliktpunkte und Regulierungspraxis

Besonders hervorzuheben sind die Beschwerden bezüglich der Einstufung in Schadenfreiheitsklassen und die Handhabung von Schadensfällen durch die Versicherer. Die Kfz-Haftpflichtversicherung, eine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherung, sah sich mit 727 zulässigen Beschwerden konfrontiert, was 5,5 Prozent der Gesamtbeschwerden entspricht. Die Kfz-Kaskoversicherung, welche Schäden am eigenen Fahrzeug abdeckt, verzeichnete sogar 12,7 Prozent der Gesamtbeschwerden. In vielen Fällen ging es um die Ablehnung von Regulierungen durch die Versicherer, die oft zu Streitigkeiten führte. Ein weiteres häufiges Problem war die Übertragung der Schadenfreiheitsklassen bei einem Wechsel des Versicherers, was zu Missverständnissen und Unstimmigkeiten führte.

Ausblick und Herausforderungen für die Zukunft

Der Ombudsmann stellte fest, dass das aktuelle System der Schadenfreiheitsklassen problembehaftet bleibt und aus Sicht der Verbraucher weiterhin Intransparenz besteht. Die Versicherer wurden darauf hingewiesen, dass sie bei einem Versicherungswechsel oft keine positive Schadenfreiheitsrabattbestätigung ausstellten, obwohl dies zugesagt wurde. Solche Vorfälle wurden meist erst im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens geklärt. Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit einer klaren und fairen Kommunikation zwischen Versicherern und Versicherten, um das Vertrauen in die Versicherungswirtschaft zu stärken und die Anzahl der Beschwerden zu reduzieren.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe