BaFin plant Erleichterungen für Versicherungsneugründungen

In Deutschland steht eine signifikante Änderung der Aufsichtsstrukturen bevor, die vor allem neu zu gründenden Versicherungsunternehmen zugutekommen soll. Mark Branson, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), sprach sich jüngst für ein weniger komplexes Aufsichtssystem aus. Sein Ziel ist es, die Hürden für den Markteintritt neuer Player im Versicherungssektor zu senken, ohne jedoch einen Standortwettbewerb zu entfachen. Diese Pläne wurden auf der diesjährigen Jahrespressekonferenz der BaFin enthüllt.

Regulatorische Prinzipien statt rigider Vorschriften

Die BaFin schlägt eine Strategie der Proportionalität und des Ermessensspielraums vor, um auf die dynamischen Entwicklungen und Risiken im Versicherungsmarkt flexibler reagieren zu können. Der Ansatz, weniger ins Detail gehende Vorschriften zu verfolgen und stattdessen auf grundlegende Prinzipien zu setzen, könnte die Aufsicht effektiver und anpassungsfähiger machen. Laut Branson würde dieser Wandel es ermöglichen, die Aufsichtspraxis klarer zu formulieren und die internen Prozesse zu verschlanken, ohne dabei das Sicherheitsniveau zu kompromittieren.

Europäische Koordination zur Wahrung der Aufsichtsqualität

Wichtig sei dabei die einheitliche Anwendung des Ermessensspielraums innerhalb Europas, betont die BaFin. Um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und zu verhindern, dass Aufsichtsbehörden durch zu großzügige Regelungen Unternehmen anlocken, soll die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen (Eiopa) die nationalen Behörden verstärkt auf Defizite hinweisen. Dieser koordinierte Ansatz soll die Integrität des Marktes sichern und gleichzeitig die administrativen Lasten für kleinere, neu gegründete Unternehmen minimieren.

Quelle

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe